Über das Distanzieren

Zuerst einmal wünsche ich Dir liebe Leserin und lieber Leser alles Gute für das neue Jahr 2020 und daß Du die Energie findest, Deine Wünsche wahr werden zu lassen.
Um Energie geht es auch im folgenden Bericht:
In einer Telegram-Gruppe las ich heute folgendes: “Ich find es gut, daß der …(Name der Person)… sich von dem Begriff ‘Germanische Medizin’ distanziert.”

Mir begegnet dieses “Distanzieren” immer wieder und “dummer Weise” steht die Abkürzung GNM im Namen meiner Internetseite für Germanische Neue Medizin.
Autsch! Erwischt!
Wie weit geht nun dieses Distanzieren? Distanziert sich diese ursprüngliche Person damit auch gleichzeitig von mir und meiner Seite, weil ich mich nicht von dem Begriff “Germanische (Neue) Medizin” distanziere? Muß ich mich jetzt auch von dieser Person oder deren Meinung distanzieren, damit meine Seite wieder ins rechte Licht gerückt wird? Oder ist sie schon im “rechten” Licht :-), weil ich mich eben nicht distanziert habe?
Distanziert sich nun die Person, die den Telegram-Kommentar verfaßt hat auch automatisch von meiner Seite, weil ich den Begriff verwende? Distanziert man sich dann nur von meiner Seite oder auch von mir als Person? Auch wenn man mich gar nicht kennt?
Das wird ganz schön kompliziert, wenn wir weiter darüber nachdenken.

Da stellt sich mir generell die Frage wozu ist das “Distanzieren” gut und warum machen wir das? Das “öffentliche Distanzieren” nimmt meiner Empfindung nach in den letzten Jahren immer mehr zu. Früher waren wir einfach nur anderer Meinung – heute distanzieren wir uns in aller Form.

Warum distanzieren wir uns?

Warum muß ich mich, in einem Land in dem die Meinungsfreiheit im Grundgesetz verankert ist, von den Meinungen anderer noch ausdrücklich distanzieren?
Steht dahinter nicht letztendlich Angst? Die Angst mit demjenigen, von dem ich mich nicht distanziere “in einen Topf geschmissen” zu werden. Das scheint dann Angst vor Kritik zu sein. Spielt dahinter verborgen nicht auch die Angst ausgegrenzt zu werden eine große Rolle?

Wir können uns das etwa so vorstellen:
Da ist jemand, der mich kennt (Freunde, Geschäftspartner, Kunden, Klienten usw.) und der denkt jetzt etwa folgendes: “Ach so, … der Richard beschäftigt sich mit den 5 Biologischen Naturgesetzen und die hat der Hamer entdeckt (zumindest formuliert) und bei Wikipedia steht, daß Hamer ein “Betrüger und Antisemit” ist. Dann ist der Richard auch einer und mit dem will ich natürlich nichts mehr zu tun haben.” Und Schwups bin ich meine Freunde los.

Oder es läuft so ab:
Da ist jemand, der mich kennt (Freunde, Geschäftspartner, Kunden, Klienten usw.) und der denkt jetzt etwa folgendes: “Ach so, … der Richard beschäftigt sich mit den 5 Biologischen Naturgesetzen und die hat der Hamer entdeckt (zumindest formuliert) und bei Wikipedia steht, daß Hamer ein “Betrüger und Antisemit” ist. Den Richard kenne ich, der ist in Ordnung. Also höre ich mir mal an, was der zu den 5 Biologischen Naturgesetzen erzählt. Tatsächlich, das klingt ja recht logisch, was der Richard da von sich gibt und die Beispiele sind wirklich überzeugend. Aber ich erzähle das besser keinem weiter, denn sonst könnten ja meine Freunde denken, weil der Hamer ein Betrüger ist, ist ja auch der Richard ein Betrüger und weil ich da hin gehe sympathisiere ich mit denen – und Schwups wäre ich meine Freunde los.”

Bei uns im Kopf läuft dann ein ähnlicher Denkprozeß ab, wie Paul Watzlawick ihn in der “Geschichte mit dem Hammer” erzählt. Unbedingt lesenswert! Die Geschichte ist so berühmt, daß sie schon bei Wikipedia zitiert wird.

Distanzieren aus Sicht der Biologischen Naturgesetze

Wenn wir nun die oben genannten Szenarien aus der Sicht der GNM bzw. 5BN betrachten, dann könnten wir sagen, die Motivation zu distanzieren “kommt aus der Großhirnrinde”.

Dort geht es um das soziale Gefüge. Wir haben in der Großhirnrinde Themen angesiedelt wie z.B.:

  • Kontaktverlust/Trennung: “meine Freunde wollen nichts mehr mit mir zu tun haben”
  • Reviermarkierung: “diese Denkweise ist nicht meine, die hat in meinem Revier nichts zu suchen, da muß ich die Grenzen abstecken”
  • oder gar um drohenden Revierverlust: “wenn meine Freundin glaubt ich sei “Antisemit” oder ich gehöre einer Sekte an, dann wird sie mich verlassen” usw.

Es könnte aber auch sein, daß ich an meinem Selbstwert zweifele, falls ich mich nicht distanziere. “Ich bin ein korrekter wenn ich mich nicht distanziere! Mit “denen da” habe ich nichts zu tun.” Dann ist es eher eine “Marklagermotivation.

Oder ich distanziere mich als vorsorgliche Schutzmaßnahme, weil ich der Meinung bin ich würde angegriffen, wenn ich mich nicht distanziere. Dann befinden wir uns im Kleinhirn, welches die Schutzfunktionen inne hat.

Und zu guter Letzt darf auch das Stammhirn nicht fehlen: “Wenn die Menschen glauben ich sei ein Betrüger, ein “Antisemit” oder ein Anhänger einer Sekte, dann könnte ich gekündigt werden, meine Kunden verlieren usw. und wovon soll ich denn dann meinen Lebensunterhalt bestreiten?” Hier sind wir dann beim “Brocken”-Thema, welches auch in anderen Formen als der Existenzangst noch eine Rolle spielen kann.

Es zeigt sich also: Es ist nicht so entscheidend, was wir machen (in diesem Beispiel das Distanzieren) sondern aus welcher Motivation heraus wir etwas machen. Was hat uns dazu bewogen? Wo sind unsere Ängste und Befürchtungen, wo unsere Bedürfnisse?

Wir können zusammenfassend sagen, daß das Distanzieren ein Selbstschutz ist, daß wir so handeln, um eines oder mehrere unserer Grundbedürfnisse zu befriedigen und damit ist es biologisch sinnvoll.

Distanzieren aus energetischer Sicht

Dennoch ist es anstrengend sich zu distanzieren. Wo könnten wir uns nicht überall distanzieren!?

  • Mein Nachbar ist ja ein toller Kerl, aber daß er “Dortmund-Fan” ist, das geht ja gar nicht, davon distanziere ich mich ausdrücklich…
  • Der Bürgermeister ist ja ein wichtiger Mann, der gute Entscheidungen trifft aber daß er gerade in dieser Partei sein muß, das ist nicht tragbar, davon distanziere ich mich ausdrücklich…
  • Umweltschutz ist auf jeden Fall wichtig und ich unterstütze das Thema nach Kräften, aber was die “Greta” hier und da von sich gibt, das kann ich so nicht akzeptieren, davon distanziere ich mich ausdrücklich…
  • Meine Frau…
  • Meine Kinder…
  • Meine Schwiegermutter…
  • Das Wetter…nein, das Wetter sollte aber nicht dauernd so schlecht sein, davon distanziere ich mich ausdrücklich…
  • Unsere Schulmedizin ist ja für uns alle enorm wichtig, aber was die sich manchmal leisten…, davon distanziere ich mich ausdrücklich…

Oh je, mir fällt da gerade etwas auf: Wenn Du meinen Blog schon etwas länger liest, dann wirst Du bemerkt haben, daß ich mich in vielen Beiträgen auch durch Kritik und Sarkasmus von der Schulmedizin distanziert habe… also bin auch ich ein Distanzierer.

Natürlich könnte ich mich auch von mir selbst distanzieren. Möglicherweise haben sich im Laufe der Zeit meine Ansichten geändert. Dann stimmen Aussagen aus der Vergangenheit nicht mehr mit dem überein wie ich heute denke.

Überlege selbst einmal, wie oft Du Dich in Deinen Gedanken von etwas distanzierst! Für den Begriff Distanzieren können wir auch Verurteilen, Bewerten, Kritisieren usw. verwenden.
Puh, ganz schön anstrengend, dieser ständige Kampf in unserem Kopf.

Betrachten wir das ganze Thema nun von der energetischen Ebene aus, dann wird all jenes, dem ich Energie zufüge, stärker. “Druck erzeugt Gegendruck” sagen wir dazu. Indem ich etwas bekämpfe, stärke ich es, weil das zu Bekämpfende natürlich selbst wieder Kräfte aufbauen muß, um meinem Angriff standzuhalten.

Das Distanzieren ist für mich eine leichte Form des Kampfes und stärkt somit das, von dem ich mich distanzieren möchte.

Ich weiß nicht, ob Du schon einmal versucht hast zu meditieren? Da kommen dann die verrücktesten Gedanken, die “natürlich stören”, denn ich möchte ja möglichst frei werden vom Denken. “Distanziere” ich mich dann von diesen Gedanken (“haut ab, mit euch möchte ich nichts zu tun haben”), dann werden sie immer stärker und verrückter. Lasse ich diese “unerwünschten” Gedanken jedoch liebevoll vorüberziehen, dann wird es ruhiger in meinem Kopf.

Ist das Distanzieren nun also kontraproduktiv?

Biologisch scheint unsere Handlungs- und Denkweise Sinn zu ergeben, energetisch eher nicht.
Hamer sagt sinngemäß “wir werden von unseren Konflikten gesteuert und können nicht dagegen an, weil es biologisch so einprogrammiert ist.”

Dagegen könnten wir nun argumentieren, daß wir als denkende Wesen, die wir ja sogar unser Denken beobachten können, dazu geschaffen sind aus dieser Programmierung auszubrechen.
Ist in uns vielleicht deutlich mehr angelegt als nur das Potential, ein etwas “besseres Tier” zu sein?

Darüber nachzudenken überlasse ich Dir.

Bis die Tage – bleib gesund

Richard

1 Gedanke zu „Über das Distanzieren“

  1. Hallo Richard…!

    Man kann häufig beobachten, dass das Distanzieren in Verbindung mit Teilakzeptieren eines Themenbereiches auftaucht, wenn einige Teile des Themas nicht der sogenannten political correctness entsprechen…!

    Hier kann man sich grundsätzlich fragen, wem nutzt die Distanzierung (cui bono)…!

    Was dein Interessenkonflikt, zum Wechsel zu Meta-Health-International betrifft, kann ich dir nur sagen, dass „Frust“ eine Antriebsfeder sein kann…!

    Du weißt ja, warum ich hier die „Antwortfunktion“ eingestellt habe und dass ich ebenfalls auf der Suche war, weil man des Öfteren, mit den 5BN nicht in die „Tiefe“ gehen konnte…!

    Ich kann dir versichern, dass dein „Wechsel“ auf jeden Fall notwendig für dich war und dass wir Alle in der 5BN-Gemeinde einen Vorteil davon haben werden, ob man nun Regenerationsphase statt pcl-Phase-, oder Heilkrise statt Epi-Krise sagt…!

    Ich persönlich habe für mich festgestellt, dass es unendlich viele Möglichkeiten gibt, um zum Ziel zu gelangen. Das Universum scheint als eine Art Fraktal aufgebaut zu sein…!

    Das Wissen um die Krankheitsursachen, ermöglicht die ursächliche Therapie…!

    Informieren sie sich, solange sie gesund sind…!

    Diese beiden Sätze, von Helmut Pilhar, verlieren nicht Ihre Gültigkeit…!

    Zum Abschluss noch diese Worte, von Dr. Vijai S Shankar…:

    „Es gibt keinen richtigen Weg. Es gibt keinen falschen Weg. Das Leben ist dein Weg.”

    Liebe Grüße von Jürgen M.

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